Gedanken zur Transsibirischen Eisenbahn(reise)

Platzverhältnisse:
Da maximum 2 Personen in einem 4er Abteil untergebracht wurden, ist ausreichend Raum vorhanden.
Jedoch sollte man darauf verzichten einen Seekoffer mitzunehmen.
Lange und/oder breite Personen müssen sich zum Schlafen etwas „falten“, da die Betten je nach Kategorier resp Renovationsjehr unterschiedlich breit und lang sind.
Die Wagen haben unterschiedlichen Komfortlevel, jedoch ist bereits bei einem kleinen Upgrade eine ausreichende Infrastruktur vorhanden. Sprich, 2 Toiletten und eine Dusche pro Wagen (16 Personen).
Mit der Dusche ist es jedoch so eine Sache; sie muss in 15Minuten-Blöcken vorgängig reserviert werden.
Da die Essenszeiten jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt sind, spielt man ein bisschen Duschroulette.
DIe Toiletten sind erstaunlicher Weise noch Plumpsklos, die 15 Minuten vor geschlossen resp 15 Minuten nach einem Halt wieder geöffnet werden.

Organisation der Ausflüge:
Die Ausflüge sind herrvorragend durchorganisiert, lassen jedoch keinen Spielraum für individuelles.
So wird eine halbe Stunde relaxen in einem Strassenkaffe zum highlight des Tages.
Mit der Zeit wiederholt sich aber das Ganze und die Statistiken über wer, wann, was, wo und Bevölkerungszahlen gehen im Durchzug rein und raus. Effektiv lohnenswerte Informationen muss man rauspicken oder erfragen.

Reiseleitung:
Je nach Anzahl Teilnehmer pro Sprache wurden unterschiedliche Gruppen bis maximal 25 Personen gebildet. Es waren aber auch 1:1 Kombinationen da.
Die Reiseleiter (erster Teil der Reise) verstanden ihr Fach und Sprachen in unserem Fall sehr gut Deutsch.
Sie wurden in den Städten durch lokale Guides unterschiedlichen Niveaus unterstützt.
Ca jeden andern Tag gabs’s durch den Chefreiseleiter einen via Zugslautsprecher übertragenen Vortrag zu einem reisebezogenen Thema.

Fotografieren:
Leider ein leidiges Thema!
Im Zug hat es bei der einen Küche eine Türe, die tagsüber bei schönem Wetter offen und da ein brusthohes Gitter gegen das Rausfallen angebracht ist. Dort herrscht natürlich bei zu erwartenden Sujets ein ziemliches Gedränge und meist hat nur einer den optimalen „Schuss“.
Die Fotos durch die meist nicht sehr sauberen und doppelverglasten Fenster haben nur die Qualität von Erinnerungsstützen. Es lohnt also nicht eine Highend Kamera mitzuschleppen.
Einzig bei den Stadtrundgängen kann man das eine oder andere Portrait schiessen.
Fazit: eine kleine Kamera mit ausreichend Zoom tut’s (leider)!

Stromversorgung:
In jedem Abteil (220V) und im Gang (110/220V) sind Steckdosen angebracht, in die unsere CH-Stecker OHNE Erdung rein passen. Jedoch hat es nur Strom wenn der Zug mind 40kmh fährt, da jeder Wagen seinen eigenen Dynamo hat.
Ein Mehrfachstecker mitzunehmen ist eine gute Empfehlung.

Essen/Trinken:
Das gibt’s reichlich und wer ohne Gewichtszunahme heimkehren will muss höllisch aufpassen.
Es gibt drei Mahlzeiten, die allerdings in zwei einstündigen Blöcken eingenommen werden. Die Schichten wechseln sich fairerweise ab. Zum Essen gibt’s immer Tee resp eine Flasche Mineralwasser, so dass da nur für Wein, Bier oder Wodka Zusatzkosten entstehen.

Peking oder Vladivostok?:
Das muss jeder selbst entscheiden.
Bis Ulan Ude ist alles Zarengold und dann trennt man sich. Der Zagengold fährt weiter und es wird in mongolische resp chinesische Zugskompositionen gewechselt. Ich nehme an, dass der Service in der Fortführung einem hohen Standart entspricht.
Ganz anders ist es natürlich im „Regelzug“. Da ist sowohl von der Reiseleitung wie auch vom Rollmaterial (UU – Chabarowsk) ein deutlicher Abfall bemerkbar. Es sind keine Duschen und keine Steckdosen mehr vorhanden.
Deutlich besser sind die neueren Züge, die jedoch nur zwischen Chabarowsk und Vladivostok verkehren. Sie sind besser gefedert, so dass das Rütteln in ein sanftes Schwingen umgewandelt wird. Und sie haben Vakuumtoiletten, die jederzeit benutzt werden können; jedoch auch keine Duschen.

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