Hokkaido

Die Chance herbstlich eingefärbten Ahorn zu sehen ist um diese Jahreszeit in Hokkaido am Grössten. Also sind wie mal da rauf gestartet. Man muss sich jedoch über die Distanzen im klaren sein! Hokkaido ist ziemlich genau doppelt so gross wie die Schweiz. Nach dem Flug Vladivostok – Tokio haben wir es gerade noch bis an die Grenze der zwei Inseln (Honshu, Hokkaido) geschafft.
Am nächsten Morgen ging’s dann ganz in den Norden, nach Wakkanai. Glücklicherweise fuhr der Bus, den wir für die Route nach Cape Soya (nördlichster Punkt auf Hokkaido) und dann weiter der Küste entlang, um dann ins Landesinnere abzubiegen, nicht allzu früh. Bei Cape Soya war es extrem windig, für die Einheimischen aber ein normaler Tag. So sind eben die gefühlten Wettersituationen unterschiedlich. 😉
In Otoineppu konnten wir wieder in den Zug steigen und bis Asahikawa tuckern, wo wir ausnahmsweise mal früh (1800) ankamen.
Da wir kein Hotel reserviert hatten, versuchten wir es gleich im Nobelschuppen der JR am Bahnhof. Glücklicherweise waren sie ausgebucht, jedoch halfen sie uns mit japanischer Hilfsbereitschaft eine Bleibe gleich gegenüber zu finden. Die war zwar mit Y10’000 für ein Mikrozimmer auch nicht gerade günstig, aber alles andere wäre Meilen weg gewesen. Nach dem Einrichten haben wir uns in der Mall am Bahnhof die Bäuche vollgeschlagen. Das tat wirklich gut, wieder mal ausgibig und in Ruhe essen zu können.
Das Frühstüchsbuffet überraschte mich mit einer Saeco-Kaffeemaschine, an der ich mich reichlich bediente. 🙂 Es scheint zur Gepflogenheit zu werden, dass das Frühstück in einen Brunch (Mengen, nicht zeitlich) ausartet. In jedem Fall brauchen wir für die ad hoc geplanten weiteren Schritte immer eine solide Grundlage.
So war dann heute ein Besuch von Mt. Asahi-dake geplant. Entgegen den Reiseführern fährt sehr wohl ein fahrplanmässiger Bus via dem Flughafen dorthin und das 3 x täglich in 90 Minuten ist man dort. (Y14’300, one way)
Aber Oh Schreck! Je näher wir ihm kamen umso trüber wurde das Wetter. An der Talstation schüttete es aus Kübeln und die SIcht zum Berg rauf war minimal. So verzichteten wir sowohl auf die Fahrt rauf (Y29’000, back) und auch auf die Übernachtung in einem Onsen, da die Preise doch etwas exorbitant waren (Y110’000-210’000 pro Person!).
Also sitzen wir wieder mal im Zug, der uns Richtung Ostküste nach Abashiri führt.
Au backe ist das eine Absteige, die uns das Touribüro gebucht hat. Den Koffer lass ich gleich mal zu , nicht dass die Bettwanzen auf grosse Reise gehen.
Ohne Frühstück geht’s nach einer suboptimalen Nacht auf den Zug Richtung Kawayu-Onsen. Von dort aus haben wir spontan einen Kurztrip mit einem lokalen Busunternehmen zum Lake Mashu, Lake Kussharo und rauf zum Bihoro Pass gebucht. Dazwischen gab’s auch einen Stopp bei Mt.Iozan, wo Schefelfumarole aus nächster Nähe zu betrachten waren.
Weiter ging’s dann wieder mit dem nach Dieselabgasen stinkenden lokalen Zug nach Kisharo. Da haben wir ein günstiges Hotel (Y6’000) und ein gutes Restaurant (Steak, 250gr, Y25’000) gefunden.
Es ist toll, wenn Wassertropfen trommeln; z.B beim Duschen. Wenn es in der Nacht aber gleich massiv aufs Fensterbrett trommelt und der Wind um die Hütte pfeift, dann ist endgültig der angekündigte Orkan in Hokkaido angekommen. Am Morgen war dann strahlender Himmel, aber der Wind war immer noch so stark, dass alle Züge abgesagt wurden. Erst um 19Uhr fuhr wieder einer, mit dem wir uns zur letzten Station auf  Hokkaido, Hakodate, begeben. Nach einem Ruhetag werden wir uns dann von der nördlichen Insel verabschieden.

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